Das Statistische Bundesamt meldet die höchsten Preissteigerungen des Wohnungsbauindex seit den letzten zehn Jahren. Die Indexsteigerung nimmt unmittelbaren Einfluss auf das Sachwertverfahren gemäß SW-RL und führt somit zu steigenden Sachwerten von Immobilien.
Das Statistische Bundesamt teilte in seiner Pressemitteilung vom 07.10.2021 mit, dass die Preise für den Neubau konventionell gefertigt Wohngebäude zwischen August 2020 und August 2021 um 12,6 % gestiegen sind. Die Preissteigerung erreicht damit ihren Höchstwert seit November 1970.
Neben der Rücknahme der zeitlich befristeten Mehrwertsteuersenkung im 2. Halbjahr 2020 zeichnen sich stark gestiegenen Materialpreise verantwortlich für den Anstieg der Baupreise.
Zwischen August 2020 und 2021 stiegen die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden um 14,5 %. Den stärksten Preisanstieg erfahren dabei die Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie allein verteuerten sich um 46,5 % gegenüber den Preisen des Vorjahres. Dieses begründet sich aus der stark gestiegenen Nachfrage von Bauholz im In- und Ausland.
Die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten verteuerten sich um 14,5 % und für Klempnerarbeiten um 13,8 %. Für Betonarbeiten stiegen im selben Zeitraum die Preise um 14,8 %.
Mit 10,9 % fallen die Preissteigerungen für Heizungsanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen sowie die Preissteigerungen für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden mit 11,9 % moderater aus.
Insbesondere bei Sachwertobjekten nehmen die Änderungen des Baupreisindexes unmittelbaren Einfluss auf die Immobilienbewertung. Die Preissteigerung wird somit direkt Einfluss auf die Sachwertermittlung und durch steigende Sachwerte gekennzeichnet sein. Die weiterhin globale große Nachfrage nach Bauholz sowie steigende Treibstoffpreise und die hiermit gestiegene Inflationsrate, werden auch in naher Zukunft keine Umkehr der Marktentwicklung erwarten lassen.
Weitere Informationen und Ergebnisse finden Sie in der Fachserie 17, Reihe 4 des Statistischen Bundesamtes.